Immer mehr freilebende Pandas in Chinas Wildnis
Pandas wurden einst aufgrund des massiven Verlustes ihres Lebensraums als stark gefährdet eingestuft. Über eine erfreuliche Wendung bei den freilebenden Pandas berichten nun Förster:innen in China vermehrt. In den 1980er Jahren schien ihre Existenz mit lediglich 1100 Tieren bedroht. Heute ist die Population laut der chinesischen Forstbehörde auf etwa 1900 angewachsen. Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) hat den Status des Pandas von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ herabgestuft.
Pandas sind hauptsächlich in den Bergwäldern in der südwestlichen Provinz Sichuan anzutreffen. In der Provinzhauptstadt Chengdu wird ein aufwendiges Zuchtprogramm in einer großen Forschungsstation betrieben, die rund 230 Pandas beherbergt. Laut Angaben der Forstbehörde kooperiert China mit 20 Institutionen aus 18 verschiedenen Ländern, um den Erhalt der Pandas voranzutreiben. Rund 56 große Pandas wurden als Botschafter an zehn Zoos in Europa vermittelt. Jedes Pandababy, das außerhalb der Volksrepublik geboren wird, muss nach China gebracht werden.
Ein Nashornbaby aus dem Reagenzglas?
Von den nördlichen Breitmaulnashörnern gibt es nur noch zwei Exemplare auf der ganzen Welt – beides Weibchen. Doch künstliche Befruchtung soll nun die Rettung dieser Art sein. Zwar sei ein Embryonentransfer bis jetzt nur bei der südlichen Unterart im Jahr 2023 geglückt. Das sei jedoch ein wichtiges Etappenziel.
Im März 2013 starb der letzte Breitmaulnashorn-Bulle „Sudan“. Die beiden Kühe Najin und Fatu – Sudans Tochter und Enkelin – sind die einzigen Hinterbliebenen ihrer Art mit dem charakteristischen breiten Maul und den zwei Hörnern. Leider sind beide Kühe aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, Nachwuchs selbst auszutragen. Forscher:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung wagten sich jedoch an Methoden der Stammzellforschung und künstlichen Befruchtung. Die Hoffnung liegt bei den südlichen Breitmaulnashörnern, die als Leihmütter dienen sollen. Sollte sich diese Prozedur als erfolgreich erweisen, könnte man in Zukunft auf diese Weise auch andere gefährdete Tierarten vor dem Aussterben bewahren.
Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru erholt sich
Das australische Mini-Känguru gilt als eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Im Jahr 2022 wurden 55 Tiere im australischen Pilliga-Nationalpark ausgewildert. Mittlerweile erobern sie Australien zurück. Denn die Population hat sich auf 110 verdoppelt.
Wildtierökologin Dr. Viki Stokes, die das Projekt ins Leben gerufen hat und seitdem betreut, beklagte heftige Überschwemmungen und Buschfeuer im Nationalpark. Doch zu ihrer Überraschung überstanden die kleinen Kängurus beide Naturkatastrophen unversehrt. Rund zweimal im Jahr werden sie eingefangen und gründlich untersucht. Ganz zur Freude der Forscher:innen sind die meisten gesund. Die kleinen Tiere vermehren sich weiterhin fleißig: Rund 70% und mehr der Weibchen haben bei den Untersuchungen Junge im Beutel.
Bürstenschwanz-Rattenkängurus sind wahre ökologische Helden. Sie verbringen einen großen Teil ihres Lebens damit, im Boden nach Nahrung zu graben. Im Schnitt graben die Kleinen fünf Tonnen Erde pro Jahr um. Dies ist sehr wichtig für unser Ökosystem.