Der Work-Life-Balancer: die Höttinger Alm
Nach der Vorlesung noch gemütlich eine Wanderung starten? In Innsbruck ist das möglich. Schon so mancher Student wurde auf dem Weg zur Höttinger Alm gesichtet, allein in Gedanken versunken oder in Gesellschaft mit anderen Studierenden. Direkt aus der Stadt kann man die Linie J zur Hungerburg, Haltestelle Innsbruck Nordkette, nehmen. Alternativ fährt auch vom Kongress die Hungerburgbahn zum Ausgangspunkt. Von dort geht es dann in etwa eineinhalb Stunden auf die Höttinger Alm, die auf 1.487 Metern Seehöhe liegt. Auf der Sonnenterrasse kann man sich dann wieder stärken, während man gelassen hinunter auf die Stadt blickt und die To-Do-List für einen Moment lang in Vergessenheit gerät.
Geöffnet ist die Alm bis zum 5. November; montags bis freitags von 9:00-19:00 Uhr und am Wochenende von 9:00 bis 18:00 Uhr. Und ganz wichtig: Die Zahlung ist nur mit Bargeld möglich.
Für Genusswanderer: die Arzler Alm
Du magst es lieber gemütlich? Dann ist die Arzleralm vielleicht die richtige Wahl. In nur 30 bis 40 Minuten erreicht man die Alm, beim Aufstieg sind nur 200 Höhenmeter zu bewältigen. Oben angekommen darf man sich auf Tiroler Spezialitäten freuen; sei es der Kaspressknödel, die Brettljause oder der Apfelstrudel – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Bei der Zubereitung der Speisen wird besonders Wert auf Regionalität und Saisonalität gelegt. Die Anreise erfolgt ebenfalls mit dem J, Ausgangspunkt ist wieder die Bergstation der Hungerburgbahn.
Wer nach dieser Wanderung noch Energie übrig hat, kann die Route zu einer Rundwanderung Richtung Rumer Alm ausdehnen. Dafür den Wegschildern Richtung Rumer Alm folgen und dann bei der Abzweigung zur Rumeralm links dem Höttinger Almweg folgen. Dieser führt dann zurück zur Arzler Alm.
Achtung: Jetzt im Herbst ist die Arzler Alm montags und dienstags geschlossen und nur noch bis zum 26. November bewirtschaftet. Von Mittwoch bis Samstag ist sie von 9:00-19:00 Uhr geöffnet, sonntags und an Feiertagen von 9:00-18:00 Uhr .
Vom Patscherkofel bis zum Glungezer: der Zirbenweg
Wer Ausblicke ins Tal ohne viel Anstrengung sucht, ist hier an der richtigen Adresse: Bei dieser Wanderung werden nämlich die meisten Höhenmeter mit der Bahn bezwungen. Mit dem Bus J geht’s von Innsbruck zur Haltestelle Igls Patscherkofel, von dort kann man die Bahn bis zur Bergstation nehmen. Dann geht’s immer entlang dem Zirbenweg, mit wunderschönen Aussichten ins Inntal und aufs gegenüberliegende Karwendel. Der Zirbenbestand entlang des Weges zählt zu einem der ältesten in Europa. Die älteste Zirbe ist sogar mehr als 700 Jahre alt. Im Anschluss geht es am Alpengasthof Boscheben und an der Tulfeinalm vorbei. Der Weg wird als leicht bis mittelschwierig beschrieben. Bei der Bergstation der Glungezerbahn angekommen, führt einen die Gondel ins Tal nach Tulfes. Von dort fährt der Bus zurück nach Igls zum Ausgangspunkt. Insgesamt ist mit einer Gehzeit von ungefähr zweieinhalb Stunden zu rechnen.
Es empfiehlt sich das Zirbenweg Rundwanderticket, das beide Gondelfahrten plus den Bus zurück zum Ausgangspunkt inkludiert.
Mit der Waldstraßenbahn zum Lanser See
Wer geglaubt hat, Straßenbahnen könnten nicht durch Wälder fahren, hat sich geirrt! In Innsbruck fährt die Linie 6 vom Bergisel bis zum Bahnhof in Igels. Die Haltestellen klingen genauso verträumt wie der Name: Da gibt es unter anderem den Tummelplatz, den Herzsee, das Waldmoor und nicht zuletzt den Lanser See! Wer sich entscheidet, dort auszusteigen, kann einen herbstlichen Spaziergang am See entlang machen oder zur Jausenstation Vogelhütte weiter gehen. Dafür am Seegebäude rechts den Weg in den Wald nehmen, vorbei am Seerosenweiher und den Wegweisern Richtung Jausenstation Vogelhütte folgen. Bevor man zur Hütte kommt, passiert man noch den Golfplatz Sperberegg.
Jetzt im Herbst fährt die Straßenbahn immer samstags und sonntags zwischen 10:00 und 16:00 Uhr.
Brennende Lärchen: das Mieminger Plateau
Ein Herbsterlebnis der besonderen Art wartet am Mieminger Plateau etwas außerhalb von Innsbruck. Die vielen Lärchen leuchten dort in feurigem Rot und Orange. Besonders schön soll das Naturspektakel Anfang November sein. Am Plateau gibt es mehrere Spazierwege mit vielen schönen Plätzen, die zum Verweilen einladen. Perfekt für ein herbstliches Picknick, zum Fotografieren von Herbstmotiven oder einfach nur zum Abschalten. Auch die umliegenden Almen bieten sich für eine Wanderung an, wie zum Beispiel die Stöttlalm. Von Innsbruck kann man den Bus 355 zur Haltestelle Mieming Gasthof Post nehmen.
Für Nachteulen und Frühaufsteher: die Saile
Gleich vorweg: Jetzt im Herbst erreicht man den Ausgangspunkt Parkplatz Axamer Lizum leider nur mit dem Auto. In den Sommermonaten fährt ein Wanderbus.
Die Saile – auch Nockspitze genannt – ist ein Klassiker unter den Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangstouren um Innsbruck. Als Hausberg von Mutters, Götzens, Axams und Telfes ist bei Schönwetter der Ausblick ins Inntal garantiert. Umso schöner ist es dann, wenn die Herbstsonne die Landschaft in goldenes Licht taucht.
Los geht’s am Parkplatz der Axamer Lizum. Immer den Wegschildern Saile/Nockspitze über das „Halsl“ folgend, erreicht man in zwei bis zweieinhalb Stunden das Gipfelkreuz. Insgesamt ist mit einer Gehzeit von dreieinhalb bis vier Stunden zu rechnen, die Höhendifferenz umfasst 889 Höhenmeter. Die Bergwege sind als rot, mittelschwierig ausgewiesen.
Um dabei sicher unterwegs zu sein, sind den Weg zu kennen und die Wetterverhältnisse zu überprüfen das A und O. Auch Stirnlampe und warme Kleidung (!) dürfen im Rucksack nicht fehlen.

Foto: Sonja Mair